Wohnen ist eben mehr als ein Dach über dem Kopf

Der „Genossenschaftsgeist“ weht seit 100 Jahren durch die Speyerer Baugenossenschaft  
Sie gehörten zu den ersten Baugenossen in Speyer: Insgesamt 15 Familien fanden in den drei Wohngebäuden ein Zuhause, die die GBS im Jahr 1920 in der Blaulstraße 10–20 baute. (Foto: Bettina Deuter)
Es ging nie darum, einfach nur Wohnungen zu bauen. Als sich am 21. Februar 1919 rund 35 Männer im Speyerer Rathaussaal trafen, um eine Baugenossenschaft zu gründen, war ihre Marschrichtung im Kampf gegen die Wohnungsnot klar: Es mussten neue Wohnungen geschaffen werden, und diese sollten nicht nur zweckmäßig sein, sondern auch gesund. Menschen mit mittlerem oder kleinem Einkommen wollten die Männer ansprechen, sie wollten gemeinnützige Einrichtungen schaffen und das Mietrecht so ausgestalten, dass sich die Mieterinnen und Mieter wie Eigentümer fühlen konnten. Ein Konzept, das schnell überzeugte und heute noch genauso aktuell ist wie vor hundert Jahren: So sicher wie Eigentum, so flexibel wie eine Mietwohnung, lebenslanges Wohnrecht, bezahlbare Mieten und schließlich der „Genossenschaftsgeist“ – das sind Argumente, die die derzeit mehr als 6.300 Mitglieder der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer (GBS) überzeugt haben. Sie alle wurden Baugenossen, viele wohnen in einer der rund 1.600 Wohnungen der GBS und genießen die Vorteile ihrer Genossenschaft.